Ehrenvorsitzender Willi Frohn gestorben
Der Verein „Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder e. V.“ trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Willi Frohn, der am 5. November 2019 im Alter von 83 Jahren gestorben ist. Er war seit 1995 Mitglied des Vereins. Von 1996 bis 2004 sorgte er als Presse-sprecher dafür, dass der Verein und seine Ziele bekannt wurden.

2009 löste er Arthur Schulz als 1. Vorsitzenden ab und führte den Verein bis 2013. Schwerpunkt seines Engagements waren der Aufbau eines regen Ärzteaustauschs zwischen deutschen und belarussischen Spezialisten.

Neben den regelmäßigen Hilfstransporten nach Mogilew sorgte er in enger Zusammenarbeit mit unseren weißrussischen Partnern für den Aufbau und die Entwicklung vieler Projekte, wie z. B. den Aufbau einer Reha-Station im Gebietskinderkranken-haus oder die kindgerechte Ausstattung des Kinderheims in Mogilew. Hier war es auch, wo er den kleinen Erich Schötz fand und ihn zu seinem Vater in Deutschland holen konnte.
Auch die alljährliche Erholung weißrussischer Kinder in Deutschland lag ihm sehr am Herzen.

Zusammen mit drei Freunden machte er sich im Mai 2004 auf eine 2330 Kilometer lange Fahrradtour von Erftstadt nach Mogilew unter dem Motto „Gegen das Vergessen“ und sammelte dabei das nötige Geld für die Operation eines kleinen, herzkranken Mädchens aus dem Waisenhaus in Mogilew. "Er verstand immer sehr gut unsere Probleme und wollte jedem helfen!", sagen seine Freunde in Mogilew, von der Todesnachricht tief betroffen, und versprechen: "Er wird immer in unserer Erinnerung als unser lieber Willi, unser lieber Freund bleiben. Wir werden den gemeinsam gepflanzten Baum nun in seinem Sinne weiter pflegen!"

Für seine Verdienste wurde Willi Frohn 2010 die „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ durch den Bundespräsidenten Horst Köhler verliehen.

Wir alle werden unsern Willi sehr vermissen und ihn in dankbarer Erinnerung behalten.

Gründungsvater Arthur Schulz
geboren am 22. Oktober 1937 in Vorwalde, Kreis Kalisch
gestorben am 15. August 2015 in Mogilew/Belarus

Während seiner Tätigkeit für die Firma Uhde, Dortmund, hat er 10 Jahre lang in Mogilew gelebt. Nach seiner Rückkehr im Frühjahr 1992 gründete er zusammen mit seinem Bruder die Aktionsgruppe "Hilfe für Tschernobyl-Kinder in Mogilew", aus der 1993 der Verein "Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder e. V." hervorging.

 
Für seine ehrenamtliche Tätigkeit wurde er am 14. Februar 1995 mit der "Carl-Schurz-Medallie" der Stadt Erftstadt ausgezeichnet. Am 8. Dezember 1995 folgte die "Hans-Uhde-Medallie" der Firma Uhde für seine Verdienste und am 17. Dezember 2004 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Arthur Schulz leitete den Verein als 1. Vorsitzender seit seiner Gründung am 27. Februar 1993 und gab Februar 2009 den Vorsitz an seinen Nachfolger Willi Frohn ab. Seit 2009 war Arthur Schutz Ehrenvorsitzender des Vereins. Bereits 1992 wurden zum ersten Mal Kinder aus Mogilew nach Deuschland zur Erholung eingeladen. Aus dieser Aktion entwickelten sich Hilfstransporte nach Weißrussland. Unter seiner Vereinsführung kamen bald weitere Kernpunkte der humanitären Hilfe hinzu, die bis heute in seinem Sinne weitergeführt werden, wie z. B. Patenschaften für kranke Kinder, Ärzteaustausch und die Behandlung kranker Kinder, denen in ihrer Heimat nicht mehr geholfen werden konnte.
Nachruf im Kölner Stadtanzeiger
Wir trauern um Arthur Schulz und danken ihm für sein Lebenswerk.