
Über uns
Der Verein „Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder e.V.“ wurde am 27. Februar 1993 gegründet und setzt sich seitdem mit großem Engagement für Menschen in Osteuropa ein, die von den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe und anderen Krisen betroffen sind.
Unsere Wurzeln
Unser Vereinsgründer Arthur Schulz erlebte die Auswirkungen des Reaktorunglücks von Tschernobyl aus nächster Nähe. Während seiner Arbeit in Mogiljow (heutiges Belarus) war er tief betroffen von den gesundheitlichen Schäden, die besonders die Kinder vor Ort erlitten. Gemeinsam mit seinem Bruder Horst Schulz und weiteren Mitstreitern organisierte er erste Gastkindererholungen nach Deutschland sowie dringend benötigte Hilfstransporte. Diese frühen Hilfsmaßnahmen legten den Grundstein für die Gründung unserer Aktionsgruppe „Hilfe für Tschernobyl-Kinder in Mogiljow“ im Jahr 1992 und schließlich für unseren Verein im Jahr 1993.
Unsere Arbeit – damals und heute
Seit mehr als 30 Jahren engagieren wir uns für Menschen in Belarus, die unter den Folgen der Reaktorkatastrophe leiden. Unser Fokus lag dabei auf:
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Kindererholung und Rehabilitation: Organisation von Aufenthalten in Deutschland zur gesundheitlichen Erholung und Finanzierung von Rehabilitationsaufenthalten in Belarus.
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Unterstützung medizinischer Einrichtungen: Durchführung von Workshops, Hospitationen in deutschen Kliniken sowie Bereitstellung von medizinischen Geräten, Betten und Verbrauchsmaterialien.
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Kooperation mit sozialen und med. Einrichtungen: Zusammenarbeit mit Kinderheimen, Krankenhäusern, Sozialzentren und weiteren Institutionen vor Ort.
Aus unserer Arbeit ist eine große Gemeinschaft ehrenamtlich Engagierter auf beiden Seiten entstanden. Diese Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Vertrauen und fühlt sich oft an wie in einer Familie.
Erweiterung unseres Engagements
Seit 2022 unterstützen wir auch vom Krieg betroffene Menschen aus und in der Ukraine. Unser Engagement umfasst:
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Hilfstransporte in den Oblast Charkiw: Versorgung mit Lebensmitteln, warmer Kleidung, medizinischem Material und anderen wichtigen Gütern.
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Zusammenarbeit mit lokalen Partnern: Unterstützung von Schulen, Kinderheimen und medizinischen Einrichtungen vor Ort.
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Hilfe für Geflüchtete in Deutschland: Unterstützung bei der Integration durch Deutschkurse, Freizeitangebote, Sprachmittlung und Hilfe bei Behördengängen.
Unsere Werte
Alle unsere Mitglieder engagieren sich vollständig ehrenamtlich und ohne Vergütung. Unser Handeln ist getragen von selbstlosem Einsatz und einem gemeinsamen Ziel: durch zivilgesellschaftliches Engagement das Leben der Menschen zu verbessern, die Hilfe am dringendsten benötigen.
Wir sind stolz darauf, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, die über Jahrzehnte gewachsen ist und durch enge Freundschaften und Kooperationen verbunden ist.
Arthur Schulz
Vereinsgründer mit Herz und Weitblick
Arthur Schulz (1937–2015) war der Mitbegründer und langjährige Vorsitzende unseres Vereins Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder e. V.. Nach zehnjährigem beruflichem Aufenthalt in Mogilew (Belarus) kehrte er 1992 nach Deutschland zurück – und handelte sofort: Gemeinsam mit seinem Bruder gründete er die Aktionsgruppe „Hilfe für Tschernobyl-Kinder in Mogilew“, aus der 1993 unser Verein hervorging.
Schon 1992 ermöglichte er erstmals Erholungsaufenthalte für Kinder aus Mogilew in Deutschland. Unter seiner Leitung entwickelte sich daraus ein breites humanitäres Engagement: regelmäßige Hilfstransporte, Patenschaften für kranke Kinder, ärztlicher Fachaustausch sowie medizinische Behandlungen in Deutschland für Kinder, denen in ihrer Heimat nicht mehr geholfen werden konnte.
Arthur Schulz führte den Verein von seiner Gründung bis 2009 als 1. Vorsitzender und war danach Ehrenvorsitzender. Sein Wirken wurde vielfach gewürdigt – u. a. mit der Carl-Schurz-Medaille der Stadt Erftstadt, der Hans-Uhde-Medaille der Firma Uhde sowie dem Bundesverdienstkreuz im Jahr 2004.
Er verstarb am 15. August 2015 in Mogilew – dort, wo seine Hilfe begann und wo sein Engagement bis heute nachwirkt.
Sein Einsatz bleibt Vorbild und Verpflichtung zugleich.

Willi Frohn
Engagement mit Wirkung
Willi Frohn war von 1995 bis zu seinem Tod ein prägendes Mitglied unseres Vereins Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder e. V.. Als Pressesprecher (1996–2004) machte er unsere Arbeit bekannt, von 2009 bis 2013 leitete er den Verein als 1. Vorsitzender.
Besonders engagierte er sich im Aufbau eines ärztlichen Fachaustauschs zwischen Deutschland und Belarus. Mit unseren Partnern vor Ort initiierte er zahlreiche Hilfsprojekte – darunter eine Reha-Station im Gebietskinderkrankenhaus und die Ausstattung eines Kinderheims in Mogilew. Die regelmäßige Erholung belarussischer Kinder in Deutschland war ihm ein Herzensanliegen.
2004 setzte er mit einer 2.330 km langen Spenden-Radtour ein Zeichen: Unter dem Motto „Gegen das Vergessen“ sammelte er Mittel für eine lebensrettende Operation eines Kindes aus dem Waisenhaus.
Für sein herausragendes Engagement erhielt er 2010 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Sein Einsatz zeigt, wie viel eine einzelne Person bewegen kann.

Andrea Hein
Aufbau nachhaltiger und partnerschaftlicher Strukturen
Seit 2001 engagiert sich Andrea Hein mit großer Hingabe im Verein. Als Gastmutter öffnete sie über viele Jahre ihr Zuhause für Kinder aus Belarus, die zur Erholung nach Deutschland kamen und war intensiv in die Organisation und Durchführung der zahlreichen Erholungsaufenthalte eingebunden – stets mit dem Ziel, den Kindern neue Kraft, Sicherheit und Herzlichkeit zu schenken.
Unzählige Male reiste sie nach Belarus, um Projekte vor Ort mitzugestalten, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu unterstützen und den persönlichen Austausch zu pflegen. Besonders wichtig sind ihr der völkerverständigende Gedanke, ein respektvoller Umgang auf Augenhöhe und eine Unterstützung, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen orientiert.
Ein wichtiges Anliegen war ihr die Entwicklung und Umsetzung des Leuchtturmprojekts „Kurzzeit- und Entlastungspflege“ im Kinderheim Mogiljow, das 2018 erfolgreich an den Start ging. Gleichzeitig ebnete sie den Weg für zahlreiche Kooperationen und Förderungen gemeinnütziger Projekte durch Stiftungen.
Das Knüpfen und Pflegen von Kontakten ist ihr ein zentrales Anliegen – ihr aktives Netzwerken schafft nachhaltige Synergien und neue Perspektiven für die Vereinsarbeit.
Seit 2013 ist Andrea Hein Vorsitzende des Vereins. Für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement wurde sie 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Elena Paul u. Kurt Mahr
Engagiert für Geflüchtete und gelebte Integration
Seit Februar 2022 engagiert sich unser Vereinsmitglied Elena Paul ehrenamtlich für Geflüchtete aus der Ukraine – zunächst am Welcome Center im Kölner Hauptbahnhof, seit Mitte 2022 mit dem Fokus auf Integrationsarbeit in ihrer Heimatstadt Kerpen. Unterstützung erfährt Frau Paul durch unseren Pressesprecher Kurt Mahr, der zahlreiche Familien aus der Ukraine begleitet.
Aus diesem Engagement entstand unsere Initiative „Elena hilft“, die praktische Unterstützung bei Behördenfragen bietet und vielfältige Integrationsmaßnahmen wie Sprach- und Kreativkurse und kulturelle Freizeitangebote organisiert.
Besonders bemerkenswert: Innerhalb der Initiative entstand ein Kreis aktiver Geflüchteter, der selbstständig Hilfstransporte für die Ukraine koordiniert – ein gelebtes Beispiel für Hilfe zur Selbsthilfe.
Bereits im Jahr 2023 wurde Frau Paul für ihr Ukraine-Engagement in Kerpen mit dem Integrationspreis der Kolpingstadt Kerpen ausgezeichnet.
Im Jahr 2024 wurde der Initiative zudem der Adolph-Kolping-Preis der Kolping-Stiftung Kerpen für sein mitmenschliches Handeln verliehen.

