30 Jahre Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder

Grußworte
Maria Kostuseva (1. Vorsitzende des Vereins MosaikaAktiv):
Liebe Freunde, seit 16 Jahren bin ich treue Ansprechpartnerin vor Ort und Dolmetscherin in Ihrem Verein. Ich bin ganz stolz so viele Jahre Sie als Freunde zu haben! Was haben wir im Laufe dieser Zeit geschafft? Wie viele Projekte haben wir durchgeführt!? Wie vielen Menschen haben wir geholfen? Wenn ich zurückblicke, verstehe ich: „Es war nicht umsonst". Die Gründung unserer Organisation "MosaikAktiv" vor Ort ist die wichtigste  Leistung und das grosse Ergebnis unserer Zusammenarbeit! Mit Hoffnung und Optimismus schaue ich in die Zukunft und wünsche mir sehr, dass wir noch lange zusammen arbeiten, Freunde bleiben und dieser Welt mit eigenem Beispiel zeigen, was Völkerverständigung, Liebe und Menschlichkeit sind.
Feste Umarmung Maria Kostuseva
Julia Voloshina (Vorstandsmitglied MosaikaAktiv)
Liebe Freunde! Im Namen aller Mitglieder unserer Organisation NGO „ORDI „MosaikAktiv“ möchte ich Andrea Hein und allen Mitgliedern des Vereins „Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder“ zum 30jährigen Jubiläum Ihrer Tätigkeit gratulieren. Die Geschichte der Organisation ist eine Geschichte von Freundlichkeit und Barmherzigkeit, echter Fürsorge und Liebe, die Sie über drei Jahrzehnte den Bewohnern von Mogilew entgegengebracht haben, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befanden. Zu den Familien, die von Ihrer Organisation Unterstützung erhielten, gehörten auch Familien, die Kinder mit Behinderungen großziehen. Im Jahr 2020 hat die Hilfe für solche Familien ein neues Niveau erreicht. In Mogilew wurde der öffentliche Verein „MosaikaAktiv“ gegründet, der im Wesentlichen ein vollwertiger Partner Ihrer Organisation wurde. Und ich als Gründsmitglied und aktives Mitglied von MosaikaAktiv möchte meine Geschichte erzählen, die eng mit der Geschichte des Vereins „Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder“ verknüpft ist.
Es begann alles wie bei allen unseren Familien: In Deutschland wurde für Maxim und mich eine Patenfamilie gefunden. Das waren Werner und Margot  Pieper. Von Jahr zu Jahr wurde unsere Verbindung zur Familie Pieper immer herzlicher und aufrichtiger, mit ihnen teilten wir unsere Erfolge und natürlich auch Probleme, von denen es einige gab. Ich wollte jedoch immer nicht nur Hilfe erhalten, sondern auch mein vorhandenes Wissen mit anderen Müttern teilen, die besondere Kinder großziehen. Der Gedanke, in Mogilew einen gemeinnützigen Verein zu gründen, hat mich mehr als einmal verfolgt. Und eines Tages, der für mich bedeutsam wurde, versammelten zwei engagierte Frauen, unsere Dolmetscherinen Maria und Olga, einige Mütter um sich und schlugen vor, einen öffentlichen Verein  zu gründen. Der Zweck der Gründung einer solchen Vereinigung bestand darin, Familien dabei zu helfen, besondere Kinder großzuziehen, Mütter und Kinder zu sozialisieren und informative und materielle Unterstützung zu leisten. So entstand unser „MosaikaAktiv“. Als einer der Gründerinen wurde mir eine der Führungsaufgaben im Verein anvertraut. Ich werde nicht alle Fallstricke beschreiben, mit denen wir wie jede neue Gemeinschaft konfrontiert waren. Ich möchte nur sagen, dass wir in den drei Jahren unserer Arbeit viel gelernt und gemeistert haben.
Was ist unsere Organisation für mich geworden? Wahrscheinlich ist das für mich ein  Leuchtturm, der mich führt und den richtigen Weg zeigt. Drei Jahre lang haben mein Sohn Maxim und ich nicht nur soziale Arbeit in unserem Verein geleistet, sondern im Gegenzug auch viel Dank und Unterstützung von unseren Müttern erhalten. Wir haben neue Bekanntschaften gemacht und Freunde gefunden und konnten im Nadezhda Zentrum Urlaub machen. Ich habe neue Möglichkeiten und Fähigkeiten für mich entdeckt. Mir wurde klar, dass ich Gesichtsmassagen sehr gerne mache, aber nicht nur kosmetische, sondern auch therapeutische. Auf meiner Suche nach meinem Weg wurde ich von unseren Müttern und natürlich vom Vorstand unseres MosaikaAktiv-Vereins unterstützt. Allerdings ist dieses Jahr im August mein Sohn Maxim verstorben. Das war der schwerste Schlag für mich. Die Welt blieb stehen und ich dachte, ich könnte diesen Schmerz einfach nicht überleben. Die meisten unserer Familien und natürlich Maria und Olga haben mich unterstützt und mir geholfen, aus diesem Zustand herauszukommen. Mit ihrer Hilfe kehrte ich zu MosaikaAktiv zurück und begann eine neue Ausbildung zu bekommen – eine Spezialistin für kosmetische und therapeutische  Gesichtsmassage. Große Unterstützung habe ich auch von Andrea Hein, meiner Patenfamilie – Werner und Margot Pieper sowie Lidwin Spee – gespürt. Dank dem Verein „Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder“ habe ich meinen Traum verwirklicht und helfe nun Menschen, jünger und schöner zu werden und ein wenig mehr zu heilen. Meine ganze Geschichte spricht nur darüber, wie wichtig und bedeutsam die Arbeit des Vereins „Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder“ ist. „MosaikaAktive“ ist das Ergebnis Ihrer langen Tätigkeit. Alle unsere Erfolge und Projekte sind auch Ihr Erfolg, denn „MosaikaAktiv“ ist im Wesentlichen ein Kind, das dank Ihnen geboren wurde, und jedes Jahr werden wir stärker und stehen fester auf den Beinen. Das Ausmaß und die Bedeutung Ihrer Verdienste können kaum hoch genug eingeschätzt werden. Der Verein  „Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder“ vereint fürsorgliche Menschen. Alles, was Ihr Team tut, geschieht mit tiefer Kenntnis des Problems, talentiert und überzeugend, was man „in einem Atemzug“ nennt. Seit drei Jahrzehnten haben Sie als Vorbild christlicher Nächstenliebe und konkreter Taten einen besonderen Dienst geleistet: Sie kümmern sich um behinderte Kinder und Familien, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden.
Bitte nehmen Sie meine aufrichtigen Wünsche für gute Gesundheit, fruchtbare Arbeit und erfolgreiche Umsetzung der kühnsten Pläne und Projekte entgegen. Möge jeder Tag, jeder Moment Inspiration und Ermutigung geben, etwas Gutes zu tun, möge es im Leben immer eine Gelegenheit geben, jemand anderem zu helfen, einem Menschen in Not eine helfende Hand zu reichen. Möge es auch Menschen in Ihrem Leben geben, die jeder Zeit helfen können. Ich möchte mich ganz herzlich bei dem Verein „Hilfe für Tschernobyl-geschädigte Kinder“ für die unendliche Hilfe für die belarusischen Familien mit den kranken Kindern bedanken. Meine Familie und mehrere Bekannte haben an den Teilnehmern des Vereins echte Freunde gefunden und Unterstützung in der schweren Zeit und Hoffnung auf das Beste getroffen. Es ist schön zu wissen, dass gute Ideen, Mitleid und innige menschliche Kommunikation in der Welt bleiben und sich weiter entwickeln! Happy Birthday, lieber Verein!
Olga Bonderewa (Vorstandsmitglied MosaikaAktiv)
Wenn ich an meine Kindheit zurück denke, so sind Deutschland und alle meine deutschen Freunde ein wichtiger Teil davon. Alle diese Erinnerungen erfüllen mein Herz mit Wärme, Liebe und grenzloser Dankbarkeit an alle, die auf diesem Weg waren. Es wäre falsch, nur eine Sache hervorzuheben. Alles war immer unvergesslich und einzigartig auf den Reisen nach Deutschland, generell in dieser Geschichte. Dies ist der Fall, wenn ein fremdes Land dein zweites Zuhause und zuvor fremde Menschen eine Familie werden. Eine Familie, die mit dir ist, sowohl in Freude als auch in Trauer. Trotz Entfernung und Zeit fühlen ich mich enger mit meiner Patenfamilie verbunden als zuvor. Wir erlebten so viel zusammen! Es fehlt mir die Zeit, hier alles aufzuzählen. Ich kann offen sagen, dass sie an meiner Erziehung teilnahmen. Sie brachten mir viel bei. Das finde ich unschätzbar.
Ich werde Willi Cremer für seine Besuche bei meinem Vater, der bereits gelähmt war, mein Leben lang danken. Nicht alle Verwandten trauten sich das. Aber Willi machte das auf jeder Reise nach Mogilew.
Ich könnte noch lange so fortfahren. Mein Hauptgedanke ist dabei: „Ein Mensch braucht einen Menschen!“. Lasst uns innehalten und die Wunder des Leben wertschätzen, die in den einfachsten Dingen zu finden sind!
Ich wünsche dem Verein weiter erfolgreiche Tätigkeit. Leute, ihr macht eine unheimlich wichtige Sache! Weiter so!