Der Erfolg kommt nicht von selbst 20 Jahre des Projektes "Patenschaften" in Mogilew |
|
September 2015 | |
Eine Zusammenfassung von Alla Serjoshkina | |
Dem Tutorenprinzip zufolge -„Große helfen den Kleinen“- hat eine Reisegruppe vom Verein „Hilfe für Tschernobyl geschädigte Kinder“ die Leukämie-Station des Mogiljower Kinderkrankenhauses im
September 1995 besucht. Die Station war mit leukämiekranken Kindern aus den Tschernobyl-Regionen und aus Mogilew belegt. Wir konnten dort das körperliche und seelische Leid der schwerkranken Kinder und deren Eltern sehr gut empfinden: kleine Köpfe ohne Haare nach mehreren Chemo-Behandlungen, blasse Gesichter mit traurigen Augen, Schutzmasken gegen Ansteckungen und hilflose Mütter neben ihren Kindern, die nach der schwer verträglichen Chemotherapie teilnahmslos in ihren Betten lagen. |
|
Es fehlten damals teure, aber lebensnotwendige Medikamente, Infusionsgeräte, Erfahrungen der Ärzte bei solchen Erkrankungen. Das alles war schmerzhaft zu sehen. In den Augen der Eltern war eine an uns wortlos gerichtete Bitte: „Hilfe!“, und in unseren Gedanken war wortlos nur eine Frage: „Wie?“. Genau diese Situation im September 1995 hat uns auf einen guten Gedanken gebracht, ein Projekt ins Leben zu rufen: Patenschaften. | |
Jeder Teilnehmer der Reisegruppe hat sofort je eine Patenschaft übernommen und jedes Kind, das auf der Station behandelt wurde, hat damit eine deutsche Patenfamilie bekommen. Leider sind einige Kinder von der ersten „Welle“ der Patenschaften schon an Leukämie verstorben, aber die deutschen Patenfamilien haben die Unterstützung dieser Familien nicht abgebrochen: die Anbindung an diese Familien ist bis heute fest. Die erste Patenliste bestand aus sechs Namen und jetzt, nach 20 Jahren, kennen wir 130 Patennamen! | |
Das ist ein großer Erfolg des Projektes, der nicht von selbst gekommen ist. Der Verein will, dass es den Familien in Mogilew einigermaßen gut geht, dass die schwerkranken und bedürftigen Kinder versorgt werden und dass die Kinder und deren Talente gefördert werden. Durch seine konsequente Arbeit und eine zielgerichtete Kommunikation findet der Verein immer neue gutherzige, engagierte Familien, welche Patenschaften übernehmen und ihre Patenkinder in Mogilew mit hilfreicher Hand, Herz und Anteilnahme unterstützen. Dadurch wird den Familien in Mogilew Hoffnung und Mut gegeben. | |
In Mogilew gibt es auch Ansprechpartner für die Patenfamilien, die sich um eine bessere Kommunikation zwischen den deutschen und den weißrussischen Patenfamilien regelmäßig und aktiv kümmern. | |
Vielfältige Projekte und Aktionen des Vereins in Mogilew ergänzen das Projekt „Patenschaften“ und tragen zu dessen weiterer Entwicklung bei:
|
|
Das soziale Engagement der Menschen ist so bunt und vielfältig! Genau das sichert den 20-jährigen Erfolg dieses Projektes und ist heute ein Anlass, im Namen der Patenfamilien in Mogilew all jenen Dank auszusprechen, die bei diesem nachhaltigen Erfolg mitgewirkt haben und weiterhin mitwirken. | |
Spacibo! | |
Aktuelle Hilferufe unter Menüpunkt Patenschaften |
20 Jahre zusammen mit den Freunden aus Deutschland
In 2014 haben die Mitglieder des deutschen gemeinnützigen Vereins "Hilfe für Tschernobyl geschädigte Kinder" mit Andrea Hein, der Vorsitzenden des Vereins, Mogilew besucht.
Dieser gemeinnützige Verein vereint viele Bürger der Stadt Erftstadt, Köln und der anliegenden Orte und arbeitet schon seit 20 Jahren mit verschiedenen öffentlichen und staatlichen Strukturen der Stadt Mogilew eng zuusammen.
|